Die Zeichnung ist ein recht authentisches und klares Medium. Mit „tricksen“ ist da nicht viel. Sie offenbart sehr direkt die dahinter stehende Persönlichkeit.

Von der Konzept -, Architektur- und Konstruktionszeichnung, über Narration und Gestik bis zum Comic verbindet die 5. Ausgabe der „nichts außer Zeichnungen“ Reihe verschiedene, nahezu gegenläufige Stile und Philosophien der Gegenwartszeichnung um ein eventuell neues Element zu finden.

Ebenso vielseitig wie die Zeichnungen selbst, ist der Zugriff der beteiligten 32 KünstlerInnen und Künstler. Während beispielhaft bei Frank Diersch ( SOLDIER OF DRAWING, S.O.D.), Peter Boués an Film orientierten Arbeiten, Henrik Jacobs beißender Gesellschaftssatire und Veronika Schumachers ornamentalen, barocken, popkulturellen Bildentwicklungen die Zeichnung im klassischen Sinne als Mittelpunkt ihrer künstlerischen Tätigkeit zu sehen ist, ist die Zeichnung bei Künstlern wie Ralph Bageritz (the b-AGE-ritz ®©™) und Markus Krieger „Mittel zum Zweck“ für ihre konzeptuell angelegte Ikonografie. Bageritz ist in der Kunstwelt eher wegen seiner stolen bzw. missing objects bekannt und Markus Krieger für seine kybernetischen Objekte. Mit Anton Schwarzbach beteiligt sich ein Künstler, der über seine individuelle künstlerische Tätigkeit hinaus mit „PROLOG Heft für Zeichnung und Text“ der Zeichnung seit 2007 ein eigenständiges Forum bietet. Wir freuen uns sehr über die Teilnahme von Reinhard Kleist, der sich als Comiczeichner bestimmt nicht im Gegenwartsdiskurs der bildenden Kunst einordnet, uns aber hilft, diese Grenze zu überschreiten. Reinhard Kleist hat gerade mit „Boxer“ den GRAND PRIX DE LYON für den besten Comic 2013 gewonnen.

EKLEKTIZISMUS beschreibt nach wie vor unsere Gegenwart weit über den Kunstkontext hinaus! Während Kriege, Naturkatastrophen und Gier uns verzweifeln lassen würden, lebten wir nicht im Jahrtausend der Neurotiker, erscheint ein von red bull gesponserter Sprung eines Menschen aus der Stratosphäre nahezu absurd. Gleichzeitig ist dieser Sprung allerdings auch Ausdruck von menschlicher und technischer Leistungsfähigkeit und Möglichkeiten. Anything goes. Dies spiegelt sich selbstverständlich in der Kunst. Selbst wenn bestimmte Auffassungen (aus welchen Gründen auch immer) von Zeit zu Zeit dominieren, existieren heute unterschiedlichste Positionen parallel. Die Ausstellung ist der Versuch im „Auge des Betrachters“ einen Gesamteindruck zu erzeugen, während trotzdem jede einzelne Zeichnung für sich selbst steht und so auch „gelesen“ werden müsste.

Geschichte:

„Der Versuch, den Spagat zwischen einem an sich statischen Medium und dem Reise-Modus zu schaffen“ Hajo Schiff, taz Hamburg 2010

Die Ausstellungsreihe ist im Jahr 2004 aus recht profanen Gründen entstanden. Mit der Absicht das damalige art forum zu flankieren, um BesucherInnen, die sich an unseren damaligen Standort in der Kastanienallee „verirren“, die Vielseitigkeit und Lebendigkeit der Berliner Kunstszene auch außerhalb der etablierten Ausstellungshäuser zu präsentieren, beantworteten wir uns die Frage nach dem: „Was machen wir?“ mit: „Wir machen nichts außer Zeichnungen!“
Später bot sich das Format für den Export an. Vol. 2,3 und 4 waren Reiseprojekte. 2009 wurde es nahezu experimentell, als wir uns an den Kunst- und Kulturtagen in Maastricht an einen Klangkunstfestival beteiligten und die Zeichnungen in der Performancehalle des artspacerondeel zeigten, eine ehemalige Karosseriehalle, ein ungewöhnliches Ambiente für eine Zeichnungsausstellung. 2010 erinnerte der schnelle Ausstellungsrhytmus eher an die Konzerttour einer Band, dies rechtfertigte endgültig die kokettierende Bezeichnung volume im Ausstellungstitel.

virtual • itis // egosale // zirkus minimus // panmediale

warten auf rot // roadshots // Jimis Jetlag // einsilbig ist dreisilbig

gegen warten // im Nahbereich // pico hamburgo

Presse

seancemagazin.de // Hilker // Junge Welt

 

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Ausstellungsort / location

Walden Kunstausstellungen

Öffnungszeiten

Do- Sa 15-19 Uhr
und nach Vereinbarung

-e-mail-

Hufelandstraße 35 • 10407 Berlin

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frühere Standorte des Ausstellungsprojekts / former locations

Potsdamer Straße 91

Kastanienallee 86